Roland Behrmann
Seine Symbolische Fotografie brachte ihn als DDR-Regimekritiker ins Gefängnis; nach Haft Ausreise in die BRD, dort Weiterentwicklung seiner fotografischen-künstlerischen Praxis; in der Analogfotografie sieht er nach wie vor die einzig wahre Kunst, um Weltsichten zu visualisieren.
So vielfältig wie die Lebensentwürfe jedes einzelnen Menschen sind auch die Themen, die Behrmann immer wieder zur Imagination in seinen Fotografien motivieren. Sei es die zeitlose Darstellung des hüllenlosen Menschen als vollkommen erscheinenden volutionsentwurf oder die bildliche Umsetzung der menschlichen Tragödie, welche er in dem, in einem Dilemma gefangenen, Menschen sieht, der versucht, der Lebensendlichkeit und seinem Ewigkeits-anspruch gerecht zu werden. Hierzu entwickelte Behrmann seine eigene Symbolsprache und die Werkgruppe „Gegenwärtigkeit“. Seine Motivation reicht bis hin zu dem Versuch doku-mentarischer Bestandsaufnahmen der Gegenwart, die er in der permanenten Transformation der Zukunft in die Vergangenheit sieht. Ein auch dem Prozess der Fotografie innewohnender Wesenszug, zeigt ein Foto doch bereits unmittelbar nach der Belichtung bereits die Ver-gangenheit – eine Fotografie der Gegenwart ist nicht möglich, vielleicht aber der des Momentes der Transformation? Es wird, was die Fixierung der Gegenwart betrifft, Behrmanns Meinung nach, wohl beim Versuch bleiben müssen.